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Vorrangige Themen

  1. 1.Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts

    In einer sich ständig wandelnden Welt, insbesondere durch die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien, stehen die Schulen vor der ständigen Herausforderung sich anzupassen und zu verändern. Es ist demnach wichtig, eine gemeinsame Vorstellung über die Aufgaben des Bildungssystems zu entwickeln, d. h. Jene SChlüsselkompetenzen zu identifizieren, um junge Menschen auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. Genauso ist es wichtig, die Möglichkeit der Einfügung der Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts in ein nationales Curriculum zu diskutieren. Neben den kognitiven Fähigkeiten, die als wesentlich gesehen werden, sollte der Schwerpunkt auch auf die Entwicklung zwischenmenschlicher und innerpersönlicher Fähigkeiten gelegt werden. Dies entspricht einem ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, informierte, engagierte, autonome und verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger auszubilden, die fähig sind, den komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.

    ➤ Der Bericht, der den Stand der Forschung zu den Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts darlegt, lädt zu kollektiven und partizipativen Überlegungen ein und ist Teil eines zukunftsorientierten Ansatzes. Er wurde im Juli 2020 fertiggestellt.

    ➤ Gemäß dem Ansatz des ONQS, und nach einer Datenanreicherungsphase mit Akteuren in diesem Bereich, wird eine internationale Vergleichskonferenz (geplant für 2022) Vorschläge zur Eingliederung der Kompetenzen des 21. Jahrhunderts in die Lehr- und Lernmethoden machen.

  2. 2.Chancengleichheit

    In diesem Bereich drängt sich eine immer wiederkehrende Feststellung auf: es besteht ein starker Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und dem sozioökonomischen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler. Während Schülerinnen und Schüler aus privilegierten Verhältnissen in der Regel bessere schulische Leistungen erbringen, betrifft das Phänomen des Schulversagens in stärkerem Maße Schülerinnen und Schüler aus benachteiligten Verhältnissen. Es ist eine große Herausforderung für das luxemburgische Bildungssystem, soziale Ungleichheiten zu reduzieren und Chancengleichheit zu fördern.

    • Gemeinsam mit der Universität Luxemburg und dem LISER untersucht das ONQS die Gestaltung und den Gebrauch des kommunalen Stundenkontingents und dessen Anpassung an den Sozialindex zur Gewährleistung des Unterrichts in den Grundschulen.

    ➤ Das ONQS wird Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit vorschlagen, auf Grund von wissenschaftlicher Literaturrecherche und Untersuchung von Schulprojekten und von nationalen und internationalen Bildungspraktiken.

  3. 3.Einschulung

    Die Einschulung ist ein wichtiger Schritt für Kinder und ihre Familien. Das Lernen, das in der frühen Kindheit stattfindet, ist entscheidend für die spätere Schullaufbahn der Schülerin und des Schülers, insbesondere der Erwerb der Unterrichtssprachen. Die Forschung unterstreicht die Bedeutung der frühen Lebenserfahrungen eines Kindes für die verschiedenen Bereiche seiner Entwicklung. Dieser Zeitraum stellt eine Gelegenheit dar, soziale Ungleichheiten, die zwischen Kindern bestehen, zu verringern.

    ➤ Ein erster Bericht zur Einschulung, der 2021 veröffentlicht werden soll, untersucht Wege und Überlegungen zur Verbesserung der Qualität der Vorschulzeit.

    ➤ Diese Überlegungen werden beim Austausch während der Datenanreicherungsphase einfließen, welche die gesamte Schulgemeinschaft, einschließlich der Schulverwaltung, des Lehrpersonals und der Erzieher sowie der Familien und Kinder umfassen wird.

  4. 4.Mehrsprachigkeit

    Mehrsprachigkeit und Sprachenlernen ist eine erhebliche Herausforderung für das luxemburgische Schulsystem. Nationale und internationale systemische Evaluationen verdeutlichen den Einfluss des Sprachenlernens auf den schulischen Erfolg oder Misserfolg.

  5. 5.Lebensqualität in der Schule

    Schulqualität ist mehrdimensional. Über die Lehr- und Lernelemente hinaus, wird die Berücksichtigung der Lebensqualität von Schülerinnen und Schülern, Akteuren und Partnern im schulischen Kontext zur Notwendigkeit im Schulsystem. Anhand des Konzeptes des Schulklimas, das sich mit der Lebensqualität in der Schule beschäftigt, können mehrere Dimensionen angeführt werden. Diese setzen den Rahmen für Überlegungen zu einer hochwertigen Schulbildung. Die Dimensionen beziehen sich auf die Entwicklung sozialer Fähigkeiten, Erziehungspraktiken, die Einhaltung der von der Schule getragenen Normen und Werte, zwischenmenschliche Beziehungen sowie Gefühle von Gerechtigkeit und Sicherheit. All diese Faktoren tragen zu einer Verbesserung der Lebensqualität bei, die sich auf den schulischen Erfolg auswirkt. Der Themenbericht behandelt das Konzept von Lebensqualität in der Luxemburger Schule, mit Augenmerk auf zwei Bereiche:

    ➤ Die zwischenmenschlichen Beziehungen, mit einer Analyse des Austauschs zwischen Schülern und Lehrkräften, um somit die zugrunde liegende, sozial-emotionale Dimension zu untersuchen

    ➤ Die beruflichen Sichtweisen und die Berufspraxis des Lehrpersonals im Hinblick auf ein besseres Verständnis, wie die Berufsanschauung entsteht und sich weiterentwickelt.

  6. 6.Inklusive Bildung

    Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine inklusive Schule die Grundlage für eine inklusive Zivilgesellschaft ist, die bereit ist, Diversität zu fördern. Mit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und deren Zusatzprotokoll im Jahr 2011 hat Luxemburg das inklusive Schulmodell übernommen.

    Der Prozess der Veränderung in Richtung Bildung für alle hat begonnen. Allerdings ist das Konzept einer solchen inklusiven Schule, welche auf drei Ebenen umgesetzt ist (lokal, regional national) immer noch in der Diskussion.
    Zunächst müssen noch grundlegende Barrieren beseitigt werden, welche die vollständige Beteiligung der Schülerinnen und Schüler verhindern: den Blick auf Unterschiede verändern, Zugang für alle gewährleisten, Unsicherheiten abbauen und alle schulischen Akteure auf die Herausforderungen der Heterogenität vorbereiten.

    ➤ Der Themenbericht zur schulischen Integration, dessen Veröffentlichung für 2023 vorgesehen ist, dient als Basis für Überlegungen und Aktionen im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2019-2024.

  7. 7.Klassenwiederholungen und Alternativen

    Die Forschung zeigt, dass sich Klassenwiederholungen nachteilig auf den schulischen Erfolg und die Entwicklung des Selbstwertgefühls von Schülerinnen und Schülern auswirken können. Es geht daraus sogar hervor, dass Klassenwiederholungen eine der Hauptursachen für den Schulabbruch sind. Dabei werden Klassenwiederholungen als gängige Praxis heute noch diskutiert und manche halten sie für nützlich. Eltern und Schüler aus benachteiligten Verhältnissen legen bevorzugt Wert auf Klassenwiederholungen und das Lehrpersonal hält diese auch für angemessen.

    ➤ Der Themenbericht wird überzeugende Alternativen zur Praxis der Klassenwiederholung aufzeigen.

  8. 8.Orientierung und Unterstützung für Schüler

    Die Ergebnisse nationaler Evaluationen und offizieller Statistiken belegen, dass sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler, solche mit Migrationshintergrund und/oder die zu Hause kein Luxemburgisch sprechen, schon sehr früh Schwierigkeiten in der Schule haben und sich demnach rasch in einer Situation des schulischen Misserfolgs wiederfinden. Dies hat einen großen Einfluss auf ihren Bildungsfortschritt. Die Verbesserung der Erfolgschancen für alle Schülerinnen und Schüler und die Bekämpfung von schulischem Misserfolg oder Schulabbruch sind große Herausforderungen für das luxemburgische Schulsystem. In diesem Zusammenhang sind die Prozesse der Beratung und individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern von grundlegender Bedeutung für die persönliche Entwicklung und den schulischen Erfolg aller Schülerinnen und Schüler.

    ➤ Der Bericht wird Hilfsmaßnahmen, Maßnahmen zur Unterstützung und Begleitung der Schülerinnen und Schüler sowie Beratung zur schulischen Orientierung beleuchten und Initiativen vorschlagen, die eine individuelle, erfolgreiche Betreuung der Schülerinnen und Schüler und ihren schulischen Erfolg im Schulsystem sicherstellen.